Innovative Aspekte
Mulingula ermöglicht:
• ein lesedidaktisches Konzept, das die heterogenen Sprachbiografien von Schülerinnen und Schülern konsequent berücksichtigt,
• ein Erkennen und Nutzen der individuellen sprachlichen Ressourcen. Diese werden als Chance des Lernens begriffen und genutzt, um an Literatur – und Bildungssprache heranzuführen,
• auf der Grundlage der emotionalen Bindung an die Muttersprache als erste Denk- und Fühlsprache starke Identifikationsmomente mit den Lerngegenständen des Literaturunterrichts,
• durch den Einsatz der muttersprachlichen VorleserInnen auch kulturelle Mittleraktivitäten im Rahmen interkultureller Elternarbeit,
• eine Wahrnehmung und Aufwertung der individuellen Sprachkompetenzen aller Kinder (Kinder und Eltern erfahren eine öffentliche Anerkennung ihrer Muttersprache. Die Ausbildung einer doppelten Identität wird gemildert. Die bisher deutlich erfahrenen sprachlichen Grenzen zwischen Schule und Elternhaus werden durchlässiger.),
• die Realisierung relevanter Prinzipien einer interkulturellen Pädagogik, denen die Mulingula-Schule folgt (Die Repräsentation dieses Erziehungsauftrags gelingt durch öffentlichkeitwirksame Mulingula-Veranstaltungen, wie z. B. interkulturelle Feste. Die Präsentation von Schülerprodukten (z. B. szenische Umsetzungen) aus den Mulingula-Stunden, die die sprachliche Vielfalt der Schule abbilden, bewährt sich im Rahmen von Schulfesten),
• eine Integration der kulturellen und sprachlichen Identitäten der Kinder und die Förderung basaler literarischer Kompetenzen (Durch die Rezeption von Bild-und Textangeboten entwickeln Kinder sogenannte Vorläuferfähigkeiten für einen erfolgreichen Schriftspracherwerb.),
• eine Vertiefung der kindlichen Texterfahrungen auf der Grundlage der bereits vorhandenen mündlichen Sprachfähigkeiten (Lernerfolge bei dem Erfassen konzeptioneller Schriftlichkeit werden auf den deutschsprachigen Leseerwerbsprozess übertragen),
• ein den Bildungsstandards entsprechendes Anspruchsniveau der Mulingula-Stunden. Eine Professionalisierung der VorleserInnen wird innerhalb von Hospitationen, regelmäßigen Teamsitzungen, der Betreuung durch die Koordinatoren gewährleistet. (Mulingula-Stunden sind Bestandteil des Stundenplans. Eine Verbindlichkeit des Vorleseunterrichts wird so für Kinder und Eltern dokumentiert.),
• Lehrerinnen und Lehrern die Entwicklung und Durchführung zweisprachiger Leseworkshops und des Parallel-Lesens in ihren Lerngruppen (Die Lehrpersonen nutzen die Lernergebnisse ggf. zur weiteren Arbeit mit der Lektüre im Leseunterricht oder für den DaZ-Förderunterricht.),
• Lehrerinnen und Lehrern, die Erfahrungen der Kinder aus den Mulingula-Stunden lernförderlich in den Deutschunterricht zu integrieren (Über sprachvergleichende Betrachtungen erfahren alle Kinder Besonderheiten der eigenen Sprache und Unterschiede grammatischer Strukturen. So erfassen sie z. B. unterschiedliche Artikelbildungen auf einer ersten sprachanalytischen Ebene, die sich einem direkten Sprachvergleich organisch entwickeln lässt. Die „Mulingula-Kinder“ können bei zweisprachigen Lektüren ihre Muttersprachenkenntnisse in den Unterricht mit einfließen lassen oder Lieblingsbücher aus der Muttersprache im Literatur- und Leseunterricht vorstellen.)